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(Photo: Jacqueline Godany, CC BY-SA 2.5)
Anton Zeilinger (* 20. Mai 1945 in Ried im Innkreis) ist ein österreichischer Quantenphysiker, Hochschullehrer an der Universität Wien und war von 2013 bis 2022 Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[1] Gemeinsam mit dem Franzosen Alain Aspect und dem Amerikaner John Clauser wurde ihm 2022 der Nobelpreis für Physik verliehen.[2]
Zeilingers Forschung befasst sich vor allem mit Experimenten zu den Grundlagen der Quantenmechanik, zur Quantenoptik und Quantenkryptographie. Unter seiner Leitung wurde Quantenteleportation erstmalig experimentell nachgewiesen.[3] Seine Arbeitsgruppe entwickelte Verfahren zur Erzeugung verschränkter Photonen[4] und hat die Grenzen, bis zu der explizit quantenmechanisches Verhalten nachgewiesen werden kann, hin zu immer größeren Molekülen verschoben.[5]
Anton Zeilinger ist Autor mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher zur Quantenmechanik.[6][7] Er vertritt die Ansicht, dass neben Materie auch Information ein wesentlicher Grundbaustein der Welt ist und spricht sich als Anhänger der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik gegen einen „naiven Realismus“ aus, demzufolge die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung.[8]
Verweise auf die Quantenmechanik und insbesondere auf Anton Zeilinger finden sich häufig in den Texten einzelner Homöopathie-Anhänger. Zeilinger selbst hat sich mehrfach davon unmissverständlich öffentlich distanziert, z. B. 2012 in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung 2012:[9]
„Dass ein Bezug zwischen meiner Arbeit und der Homöopathie hergestellt wird, ist wissenschaftlich unbegründet“, sagte Zeilinger Süddeutsche.de. „Ich bedaure es sehr, dass mein Name damit in Verbindung gebracht wird.“ Dafür, dass ein Wirkstoff Informationen in einer Lösung hinterlässt, in der er selbst nicht mehr enthalten ist, „gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise“, erklärt der Physiker. „Homöopathie ist in meinen Augen ein reiner Placeboeffekt.“ Auch von der sogenannten Quantenmedizin hält er nichts. „Das ist ein schwammiger, spekulativer Begriff, nicht die Bezeichnung eines wissenschaftlichen Gebietes.“
Ähnlich äußerte er sich 2022 in einem Interview mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin Profil anlässlich der Nobelpreisverleihung:[10]
profil: In der Esoteriker-Szene wird häufig mit „Quantenheilung“ geworben, auch gegen Covid. Wie finden Sie das?
Zeilinger: „Quantenheilung“ ist schlicht und einfach Mumpitz. Esoterikern, die mir damit kommen, sage ich, dass die Quantenphysik viel radikaler ist als ihre Erklärungsversuche über heilende Quantenfelder. Ich rate ihnen, sich einmal ernsthaft damit zu beschäftigen. Dann würde es sie umhauen.
profil: Sie bekommen viele Zuschriften von Esoterikern. Was werden Sie gefragt?
Zeilinger: Zum Beispiel, ob ich nicht die Wirkung von Homöopathie beweisen könnte. Auch diverse Hersteller der Zuckerkügelchen haben sich schon mit der Bitte um Gutachten an mich gewandt. Meine Antwort ist stets: Homöopathie hat nichts mit wissenschaftlicher Beweisbarkeit zu tun – sie ist reines Placebo.
| Quellen- und Literaturangaben |
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